Trolle in Finkenkrug – Duo Kelpie begeisterte am 10. Juni 2007 mit traumhafter Musik

Kelpie
Das Duo Kelpie: Kerstin Blodig und Ian Melrose
 

Photogalerie
Falkensee – Sie waren alle gekommen, die Trolle, Berggeister und Wasserwesen. Die weiten, klaren Landschaften Skandinaviens, Schottlands oder auch die Weiden der zotteligen Schafe der Faröer Inseln konnte man spüren, wenn man der Musik des Duos Kelpie lauschte.

Kerstin Blodig ist international eine der wichtigsten Interpretinnen skandinavischer und keltischer Weltmusik. Die Leidenschaft mit der sie den nordischen Folk darbietet überträgt sich ab dem ersten Ton auf das Publikum. Die Stimme der Berlinerin mit norwegischen Wurzeln könnte passender nicht sein . Folk rockt, möchte man ab und an, ob des Temperamentes, meinen. Die orchestrale Fülle, die sie ihrer Akustikgitarre entlockt ist atemberaubend.

Sämtliche Klischees in den Köpfen vom kühlen Norden wurden mit dem Auftritt von Kerstin Blodig und Ian Melrose über den Haufen geworfen. Mit dem Satz „Ich geh´ jetzt mal backstage“ sprang sie aus dem Fenster des Bürgerhauses und überließ Ian Melrose die Bühne. Der Schotte, der schon wieder keinem Klischee entsprach, spielte einen wunderbaren Song aus eigener Feder, die an Fingerfertigkeit und Virtuosität nichts offen ließ. Begeistert hat das Publikum seine Interpretationen mit einer Vielzahl an eindrucksvoller Flöten honoriert.. Die whistle – Flöte- war dann schon mal ein gebogenes Plastikrohr, was der Komponist, Arrangeur und vor allem Musiker mit einem trockenen „da kann mal sehen, was man alles aus Plastik rausholen kann“ kommentierte.

Für die Zuhörer im überfüllten Bürgerhaus in Finkenkrug war die Musik des Duos eine Reise zu den Mythen des Nordens, ein Ausflug in die weite Landschaften oder einfach auch ein mitreißendes Konzert an einem Sonntagabend.

Veröffentlicht unter 2007

Ein Spielplatz für Finkenkrug! In Eigeninitiative entsteht ein naturnaher Spielplatz im Stadteil

Falkensee – Mit Spielmöglichkeiten sieht es im Falkenseer Stadtteil Finkenkrug recht dürftig aus. Hier und da stehen Schaukeln in den Gärten, manchmal auch ein Baumhaus. Am Lindenweiher wird auf privatem Grund ein Bolzplatz geduldet. Einen richtigen Spielplatz auf öffentlichem Grund gibt es nicht.
Der Bedarf ist da. Rund 1000 Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren leben in Finkenkrug. Engagierte Eltern haben darum im letzten Jahr die Bürgerinitiative „Ein Spielplatz für Finkenkrug“ gegründet, unterstützt werden sie in ihrem Anliegen vom Bürgerverein Finkenkrug und der Stadt. „Wir wollen in Eingeninitiative und mit Unterstützung möglichst vieler Mitbürger, über Spenden und Sponsoren einen Spielplatz errichten.“ erklärt Klaus Schwake als einer der Initiatoren. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Finkenkrug wurde das Vorhaben in Angriff genommen und die notwendigen Regelungen mit der Stadt getroffen. Dank der Unterstützung seitens der Stadt steht das Projekt jetzt kurz vor der Realisierung. Diplom-Architektin Margit Unger hat zusammen mit den übrigen Initiatoren den Spielplatz entworfen. „Wir haben einen naturnahen Spielplatz geplant, der möglichst viele Sinne der Kinder anspricht“ erzählt sie. Der Bauantrag wurde bereits eingereicht. Die 1800 Quadratmeter große Fläche an der Ringstrasse wird derzeit von Mitarbeitern des Grünflächenamtes von Müll und Unrat beräumt, Totholz wurde entfernt. Große Robinienstämme sind bereits gespendet und für den Bau von Spielelementen vorbereitet worden. „Bestehende Bäume und Sträucher werden zum Verstecken und Klettern erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt. Hinzu kommen neben einer Rutsche, einem großen Wasser-Sandspielbereich, Kletter- und Schaukelspielgeräten Gestaltungselement wie Holz, Findlinge und Erdmodellierung“ erläutert Margit Unger die Planung.
Jetzt hoffen die Initiatoren auf viel Unterstützung aus der Bevölkerung sowie von Spendern uns Sponsoren. Bereits in diesem Sommer soll der „Spielbetrieb“ beginnen. Der erste Arbeitseinsatz ist für Samstag, 12. Mai, zwischen 10 und 15 Uhr auf dem Gelände an der Ringstraße 45 vorgesehen.
Zu Beginn soll die Planung vorgestellt werden und im Anschluss der „Urwald“ ein wenig urbar gemacht und einzelne Bereiche des zukünftigen Spielplatzes modelliert werden. Darüber hinaus soll es mit den Kindern eine Planungsrunde geben. „Für das leibliche Wohl ist gesorgt, so dass gemeinsam bei Bratwurst, Brause und Bier über das bis dahin Erreichte und anstehende Aufgaben hoffentlich lebhaft diskutiert werden kann“, lockt Klaus Schwake interessierte Bürger zum Arbeitseinsatz.
Klaus Schwake

BU-Vorschlag: Die Finkenkruger Familien sind bereit für den ersten Arbeitseinsatz auf dem zukünftigen Spielplatz.

Feuerwerk im Bürgerhaus – Lulo Reinhardt-Projekt gastierte am 4. Mai 2007 im Bürgerhaus

Lulo Reinhardt

Photogalerie
Ein Feuerwerk der Töne prasselte am vergangenen Freitag auf die Zuhörer. Lulo Reinhardt und Uli Krämer (Lulo Reinhardt-Projekt) boten im Bürgerhaus Finkenkrug eine Latin-Jazz-Session die Begeisterungsstürme hervorrief. Während Percussionmeister Uli Krämer auf einem Verstärker zu sitzen schien und diesen gekonnt malträtierte, erzählte Lulo Reinhardt, dass er nicht eine Note beherrsche. Muss man auch nicht, wenn der Rhythmus so im Blut steckt. Das perfekt eingespielte Duo, das sich seit 15 Jahren kennt, hatte bereits nach dem ersten Stück das Publikum auf seiner Seite. „Wir sind seelenverwand“ erzählt Lulo Reinhardt über das Verhältnis zu seinem Kollegen. Das Lächeln von ihm verzückte die anwesenden Damen. „Ich bin begeistert“, war von Renate Kiel dann auch in der Pause zu hören. Währenddessen wurde mit den Künstlern gefachsimpelt. Der vermeintliche Lautsprecher entpuppte sich als ein Instrument, dem Cajon. „Das stammt aus Peru und übersetzt bedeutet es schlichtweg Kiste und wird wegen seiner Klangfülle heute vor allem für Flamenco- und Unpluggedkonzerte eingesetzt“, erläutert Uli Krämer den Anwesenden. Aber auch einem Band mit getrockneten Ziegenhufen, den Bangos, konnte er erstaunliche Töne entlocken.
Das Tempo der Musik war atemberaubend. „Da zuzuhören ist wie Achterbahnfahren“, befand Silke Schindler. Melancholische Parts wechselten mit sprühendem Temperament um dann wieder verzagt zu seufzen. Man lauschte den feurigen Gesprächen von Gitarre und Cajon. „Er erzählt mit der Gitarre“ umschreibt Peter Ellmann das Spiel von Lulo Reinhardt.
„Ich habe immer Stücke dabei, die haben noch keine Namen, vielleicht fällt euch ja einer ein.“, forderte Lulo Reihardt das Publikum auf. Ein atemberaubendes Stück aus der Feder des Sinti, der auch nichts gegen die Bezeichnung Zigeuner hat, wurde schlichtweg auf den Namen „Ein Zug nach Finkenkrug“ getauft. Ob die Bahn allerdings mit dem Tempo der Musik des Duos mithalten kann ist fraglich. „Der Rhythmus ist atemberaubend, ich glaube, wir haben jetzt Risse im Gebälk“ befand Ursula Vielhaber.
Am Ende des Abends waren alle begeistert. „Es macht viel Spaß vor so einem Publikum zu spielen“ rief Lulo Reinhardt den klatschenden, stampfenden und pfeifenden Anwesenden zu und ließ etliche Zugaben folgen.

Lulo Reinhardt, Großneffe des berühmten Django Reinhardt, lernte im Alter von 5 Jahren von seinem Vater Bawo das Gitarre spielen, mit 12 Jahren spielte er bereits im Mike Reinhardt Sextett und mit 15 war er Mitbegründer der Gruppe “ Django Reinhardt and the Heartbreakers“. International machte er sich einen Namen als hervorragender Gitarrist. 1991 gründete er mit seinem Vater Bawo und seinem Cousin Dege die Gruppe “ I Gitanos „. Er tourte mit Ihnen durch Europa, spielte unter anderem mit Toto und Marla Glenn, veröffentlichte mit der Gruppe mehrere CDs, spielte beim Festival „Rock gegen Hass“ und hatte unter anderen ein Konzert zugunsten der nordafrikanischen Saharoui in Tinduf in Algerien. Mittlerweile hat Lulo auch international einen hervorragenden Ruf als Gitarrist und Komponist.

Uli Krämer, geb. in Koblenz, studierte klassische Schlaginstrumente an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Christoph Caskel. Während seines Studiums profitierte er vom intensiven Privatunterricht bei Peter Giger, Trilok Gurtu sowie Gary Chaffee, mit dem er auch einige Workshop-Touren durch Europa organisierte. In den folgenden Jahren spielte er in diversen Jazz-, Rock-, Punk- und Popbands.

Veröffentlicht unter 2007

Berlin-Kreuzberg in Finkenkrug: Konzert mit „The Beez“ im Bürgerhaus

Am 31. März 2007 spielten The Beez aus Berllin-Kreuzberg im Bürgerhaus. Vier grandiose Musiker, ein volles Haus und eine super Stimmung, kurzum: ein phantastisches Konzert, das so viel “ Love, Beez and Happyness“ im Bürgerhaus verbreitete, dass das Publikum nur noch jubelte.

The beez
Photogalerie
Kitschpop ist gar nicht kitschig
The Beez brachte das Finkenkruger Bürgerhaus zum Kochen

So hätte das wohl keiner erwartet, der am Samstag zum Auftritt der selbst ernannten Kitschpopper kam. Witz, Charme und musikalisches Können verbanden sich zu einer mitreißenden Feier. Kein Auge blieb trocken. Es waren Lachtränen.
„Singen ist die beste Therapie“ meinte Peter D´Elia, der für die Band seine Heimat San Francisco aufgegeben hat, und schon folgte der Song „Psychokiller“. Seit 1998 gibt es The Beez mit wechselnder Besetzung. Deta, Initiatorin der Kitschpop-Bewegung und Gründerin der Band brillierte an ihrem Lieblingsinstrument dem Akordeon mit so nie gehörten Versionen von Queen, ACDC oder Kiss. „Rob Rayner, gebürtiger Australier, präsentierte sein Brusthaartoupee, was in den 70 Jahren ein echter Exportschlager in Australien gewesen sein soll. Auch Schlager gab es. Abba war dabei, Robin Gibb von den BeeGees, und mit „I´m only happy when it rains“ umschrieben sie ihre Reise in das Dürre geplagte Australien.
Das Publikum war hingerissen. Klatschend, pfeifend und stampfend wurde die Gruppe während der Vorstellung unterstützt. Die täuschend echte acapella-Version des Queens-Klassikers „Bohemian Rapsody“ war grandios. Auch ein gejodeltes Werk von ACDC fand ungeteilte Zustimmung. Neben recht normalen Instrumenten kamen auch Bierflaschen und Joghurtbecher zum Einsatz. Auf die Frage in welcher Sprache nun gerade gesungen wurde bei Titeln, die „Jalubilutiba“ heißen gab es nicht immer eine klärende Antwort. „ Es klang so schön, was es heißt wissen wir aber auch nicht“ bekennt Charlotte Giuliani, ausdrucksstarke Bassistin der Band. Nach nicht weniger als drei euphorisch gefeierten Zugaben einigten sich Publikum und Band darauf: „Dann machen wir das noch einmal. Im Sommer in eurem Garten, das wäre schön!“

Veröffentlicht unter 2007

Frühling im Bürgerhaus – Verkaufsausstellung fand großen Anklang


Freuhling im Buergerhaus
Der Duft von frisch gebackenem Kuchen wehte durch das Bürgerhaus. Unter dem Motto Winterausklang- Frühlingsausblick“ fand am letzten Wochenende die erste Verkaufsausstsellung in den Räumen des Finkenkruger Bürgerhauses statt. Mehr als hundert Besucher schauten bei herrlichem Frühlingswetter vorbei. Das Angebot war umfangreich. Die Finkenkrugerin Ilke Hoppe zeigte ihre Patchworkarbeiten. Heike Höpfner begeisterte die Besucher mit ihren Filzarbeiten und den lustigen Teddybären. Ulrike Waldhelm bot passende Accessoires für Haus und Garten aus Holz. Florale Fotos von Uta Eiffler zierten die Wände und fanden ebenfalls ihre Liebhaber.

Während die Kinder im Garten spielten oder sich an den frisch gebackenen Waffeln labten, stöberten die Großen im Angebot. Viele der gezeigten Arbeiten schmücken nun zur Osterzeit die Falkenseer Wohnstuben. Aber nicht nur Deko für Heim und Garten gab es. zu entdecken. Kirsten Ramme präsentierte sechs ausgefallene Pestovariationen der Firma „Pesto Dealer Berlin“. Bei den ausgefallenen Kreationen, stellten sich die Kreationen „Thai Koriander“ und „Bombay Prezzemolo“ als Favoriten heraus. Auch die zum probieren angebotenen französischen Marmeladen trafen den Geschmack der Besucher.

Man traf sich, man plauderte, einmal mehr war das Bürgerhaus stimmungsvoller Treffpunkt für die Bewohner der Umgebung.


Freuhling im Buergerhaus
Kirsten Ramme, die die Veranstaltung initiierte, mit viel Engagement vorbereitete und vor allem die ganze Zeit aktiv vor Ort war (das war ein komplettes Wochenende) bekommt einen dicken extra Bonus für ihr Engagement.

Das gilt übrigens auch für die backende (sind eure Kuchen vielleicht lecker!) und ausharrende Familie.

Finkenkruger wollen ihre Bäume retten

Die neue Broschüre der Stadt Falkensee ist wieder mit viel Grün gestaltet, das Stadtwappen ziert das Grün. Die Farbe wurde bewusst gewählt, denn Falkensee ist eine grüne Stadt mit wunderbarem, alten Baumbestand. Wird sie es bleiben? Immer öfter macht man sich in Finkenkrug darüber Gedanken.

Die grüne Brücke der Sympathie mit der „Vision eines grenzenlosen Grüns“, wie es im Grußwort der Bürgermeister von Falkensee und Spandau zur gemeinsamen Bewerbung zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2009 heißt, soll gespannt werden.

Schöne Aussichten? Angesichts des Kahlschlages, der aktuell in Finkenkrug stattfindet, sehen der Bürgerverein Finkenkrug und die Lokale Agenda 21 Notwendigkeit zum Handeln.

Viele der Ortsbild prägenden Bäume sind dem Kahlschlag anheim gefallen. Neben den kahlen Grundstücken, die eigentlich Menschen, die ins Grüne ziehen wollen, wohl kaum gefallen dürften, stellt sich die Frage nach den kleinen Biotopen, die ein Baum bietet. Am 10.6. gibt es wieder den Tag der Artenvielfalt. Tausende freiwillige Beobachter in ganz Deutschland werden dann eine Stunde lang zählen, was da kreucht und fleucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die Vögel gerichtet. Schade, wenn ihnen ihre Lebensgrundlage immer öfter entzogen wird.

Es geht nicht darum Bebauung zu verhindern, sondern die Baufenster sinnvoll in die bestehende Natur einzugliedern. Der Blick der zukünftigen Nachbarn für das erhaltenswerte Grün soll geschärft werden und zugleich die unsinnige Praxis, erst Bauland, dann Wald, dann Kahlschlag und wieder Bauland auf bracher Fläche, ins Bewusstsein gerückt werden.

Über 40 Finkenkruger haben sich am letzten Aprilsonntag getroffen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Nach dem Grundstücke im Wachtelfeld, der Wilhelm-Busch-Straße oder in der Leistikowstraße gerodet wurden, droht den Bäumen in der Böcklin/Rudolf-Breitscheid-Straße das gleiche Schicksal und vielen weiteren mehr.

Die Aktion war der Anfang, um das sinnlose Baumfällen zu verhindern. Derzeit wird eine Podiumsdiskussion vorbereitet, zu der auch Vertreter der Stadt eingeladen werden.

(Antje Polese)

„Du bist schuld“ – Konzert mit dem Kölner Liedermacher Gerd Schinkel am 17. September 2005

Auftakt der Konzerte im Bürgerhaus mit dem Kölner Liedermacher Gerd Schinkel

Gerd Schinkel

[Photogalerie](files/photos/2005/Gerd%20Schinkel/Gerd%20Schinkel%201.html)

Am 17. September 2005 fand das erste Konzert im Bürgerhaus mit dem Kölner Liedermacher Gerd Schinkel statt. Nach eigener Aussage gehört Gerd Schinkel zu der fast ausgestorbenen Gattung der Liedermacher, denn nach dem inflationären Angebot der 70er Jahre wurde es eher still um die musikalischen Kommentatoren.

Dennoch: Seit 30 Jahren singt der Journalist seine Lieder über die kleinen und großen Probleme der Welt und man hört ihm zu. Die eingeschworene Fangemeinde bekam am 17 September erneut Zuwachs, diesmal aus Falkensee.

An eben jenem Samstag lud der Bürgerverein Finkenkrug in das, nunmehr mit einer Bühne für Kleinkunst ausgestattete Bürgerhaus (Danke Alexander!), ein. In gemütlicher Runde mit Wein, Quiche und viel Kerzenlicht trug der Autor und Interpret seine komponierten und Ansichten zu Themen, die nicht nur ihn bewegen, vor. Gewürzt mit der einen oder anderen Anekdote, mit Geschichten aus dem Leben und den Gedanken beim Liederschreiben gab es dem Abend eine sehr persönliche Note. „Lieder mitten aus dem Leben“ war der Titel des Programms unterschrieben. Und das waren sie dann auch durchaus. Zweisamkeit, Familie und Weltpolitik waren dabei.

Das Motto des Abends „Du bist schuld“ wurde spätestens beim gleichnamigen Lied klar, das mit der Zeile „Es ist gut, dass es dich gibt, denn du bist schuld.“ beginnt, aber durchaus einen zärtlichen Charakter hat. Wie vieles was er an diesem Abend vorträgt. Ein anderes Mal outet er sich als „Kunstbanause“ mit Zeilen wie „ich find zu Klee keinen Dreh, egal wie lang ich vor ihm steh.“ und empfiehlt ein Bild von Kandinsky vielleicht mal zu drehen. Entstanden ist dieses Lied nach dem Besuch der MoMa in Berlin. Belustigte Ja-so isses-Blicke zwischen Ehepaaren im Publikum gab es nicht nur bei einem Song über das gemeinsame Älterwerden in dem die Rede u. a. vom Warmrubbeln der nun immer kalten Füße die Rede war. Auch für das nicht immer normale Familienleben fand Gerd Schinkel treffende Zeilen, wenn er vom Verhältnis zwischen Vätern und Töchtern und Müttern und Söhnen philosophiert. Schön auch der Blues vom pubertierenden Kind, das Papa einfach nur peinlich findet.

Auch die ernsten Töne fanden ihren Platz. Der Programmtitel „Du bist schuld“ stellte sich in einem Stück über die US-Soldatin Lynndie England in einem völlig anderem, sehr nachdenklichen Zusammenhang dar.

Zwischen “ Na, wollen wir mal ´ne Pause machen?“ und „Soll ich jetzt noch ein wenig singen?“ gab es auch diesmal wieder die Gelegenheit mit dem Künstler im wahrsten Sinne des Wortes genüsslich zu plaudern. (Danke Ines für die leckere Quiche!).

Als eine der vom Publikum energisch geforderten Zugaben gab es den Papa Rap aus dem Schinkel Repertoire der Kinderlieder. Auch da wieder allgemeine Heiterkeit ob des Wiedererkennungsfaktors, denn Papa tut in Sachen Reparaturen sein Bestes, es mag aber nicht so recht funktionieren.

Ein gelungener Abend in angenehmer Atmosphäre, der mit angeregtem Austausch zwischen Publikum und Künstler endete.

Vormerken sollte man sich auch Donnerstag den 3. November, denn dann wird Marili Machado feurige argentinische Musik präsentieren.

– Antje Polese

Veröffentlicht unter 2005