Über den Bürgerverein Finkenkrug

Im September 2000 fand die Gründungssitzung des Bürgerverein Finkenkrug statt. Um einen Esstisch versammelt saßen sieben Finkenkruger, die sich alle gerne für Finkenkrug engagieren wollten. Der eigentliche Startschuss fand aber mit der ersten Mitgliederversammlung des Bürgervereins Finkenkrug am 17.10.2000 statt. Fast 100 Finkenkruger folgten der Einladung der Gründungsmitglieder und die Gaststätte ‚Neuer Finkenkrug’ kam an die Grenzen ihres Fassungsvermögens. Als 1. Vorsitzender leitete Ludger Ramme die Versammlung und erläuterte die Ziele des Vereins. „Der Zweck des Vereins ist die Pflege, der Erhalt und der Ausbau des Ortsteil Finkenkrug unter besonderer Beachtung der geschichtlichen, kulturellen und denkmalgerechten Behandlung der alten Siedlung Kolonie Finkenkrug um 1899.“ Ein weiteres Ziel war und ist das Zusammenwachsen der Alt- und Neubürger zu fördern. Mit der Wende hat es in Falkensee einen Zuzug gegeben, der die Bevölkerungsstruktur erheblich verändert hat und so manche Ortsteile haben einen starken Wechsel der Einwohner erlebt.

Es wurden Arbeitsgruppen für die Bereiche S-Bahn/Regionalbahn, Standort Neues Gymnasium, Stadtplanerische Ausgestaltung des Ortskernes, Geschichte Finkenkrugs und Grünanlagen, Beleuchtung, Straßenschilder gegründet. Für das Thema Spielplätze und Jugendtreff fand sich damals noch kein Mentor.

Bis zum heutigen Tage sind alle diese Themen aktuell. Seit der Inbetriebnahme des Bürgerhauses bietet der Bürgerverein Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an und organisiert fast monatlich Konzerte und Kulturveranstaltungen.

Bahn-AG
Die Bahn-AG setzt sich ein für einen besseren Regionalbahnverkehr von und nach Finkenkrug. Um ihrer Stimme mehr Gewicht zu verleihen, arbeitet sie dabei im Aktionsbündnis PRO Regionalverkehr Osthavelland (www.pro-regionalverkehr-osthavelland.de) mit anderen Initiativen und betroffenen Pendlern aus Brieselang, Falkensee, Seegefeld und Berlin-Spandau zusammen. Das Ziel ist es, den Pendlern mit der Regionalbahn ein schnelles und zuverlässiges Fahren im Halbstundentakt nach und von Berlin zu ermöglichen.

AG Neues Gymnasium
Die AG Neues Gymnasium löste sich nach der Einweihung des Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow im Jahr 2005 auf. Bis dahin hat sich der Verein vor allem um die Verkehrsanbindungen und die Fahrradwege für die Kinder gekümmert. Dies ist auch ersichtlich geworden in einem Verkehrskonzept für Finkenkrug, das der Bürgerverein Finkenkrug im Jahr 2002 abgegeben hat.

Gestaltung des öffentlichen Raumes
Die Verkehrsplanung ist immer wieder ein Thema, das den Verein beschäftigt. Die Unzufriedenheit fängt an mit der Art und Weise des Ausbaus der Straßen. Der alte Ortskern ist geprägt von Kopfsteinpflasterstraßen. An den Straßenecken befinden sich zum Teil noch die alten, schmiedeeisernen Straßenschilder. An nicht nachvollziehbaren Stellen gibt es geteerte Teilabschnitte und die Brandenburger Sandstraßen sind auch noch reichlich vorhanden. Für den Bürgerverein Finkenkrug gehören die alten Kopfsteinpflasterstraßen einerseits zum historischen Erscheinungsbild, andererseits muss man auch dem neuen Verkehrsaufkommen gerecht werden. Bei den städtischen Baumaßnahmen im Straßenraum vermissen wir charakteristische Merkmale, die einen Wiedererkennungswert haben und den historischen Charakter aufgreifen, ohne gleich die ganze Straße mit Katzenaugen zu pflastern. Mal ein Bordstein, mal keiner, mal ein Abschlussstein, mal auslaufender Teer, mal roter Verbundstein, mal grauer Verbundstein, mal Granit. Das einzige Element, das sich bis zur Anwohnerstraße durchgesetzt hat, ist die Peitschenlampe. Schon 2001 hat sich der Bürgerverein um kostengünstige Schinkellampen gekümmert. Da wir bei öffentlichen Diskussionen jedoch feststellt hatten, das die Schinkellampe nicht konsensfähig war, hatte der Bürgerverein in jüngster Vergangenheit (2007/2008) gemeinsam mit den Anwohnern einer auszubauenden Straße und Vertretern der Stadt einen anderen Lampentyp gefunden, der dem Ortscharakter gerecht geworden wäre und ausreichend Licht abgeworfen hätte. Die Mehrkosten hielten sich in Grenzen und wären von den Anwohnern finanziert worden. Aus nicht eindeutig nachvollziehbaren Gründen stehen jetzt in der Ringstraße erneut die Peitschenlampen.
Es bleibt die Frage nach dem langfristigen Konzept.

Initiative für den Erhalt des alten Baumbestandes
Neben der historischen Bausubstanz sind die alten Bäume sehr prägend für ganz Falkensee und damit auch für Finkenkrug. Gemeinsam mit anderen Initiativen versucht der Bürgerverein Finkenkrug sowohl die Stadt als auch die Bürger daran zu erinnern, den alten Baumbestand zu bewahren. Nicht immer müssen die Bäume gefällt werden, wenn der Radweg gebaut werden soll. Nicht immer muss ein Grundstück von allen Bäumen befreit werden, um im Baufenster ein Haus zu bauen.

Öffentliche Diskussionen
Um den Anliegen der Bürger Gehör zu verschaffen, organisiert der Bürgerverein Finkenkrug immer wieder Podiumsdiskussionen. In den vergangenen Jahren fanden mehrere Diskussionen zum Thema Regionalverkehr statt. Vertreter aus der Politik und von der Bahn waren Gäste. Vor der Bürgermeisterwahl im Jahr 2001 und 2006 lud der Verein zu einer Befragung der Kandidaten ein. Alle Bewerber für das Amt des Falkenseer Bürgermeisters stellten sich den Fragen. Zwei weitere Podiumsdiskussionen behandelten das Thema der Baumfällungen und Rodungen in Falkensee. Bei der Diskussion am 19. März 2007 waren der Brandenburger Minister für Ländliche Entwicklung, Umweltschutz und Verbraucherschutz Dr. Woidke und Abgeordnete des Brandenburger Landtages sowie Vertreter der Stadt und des Forstes zu Gast.

Straßenfest und Weihnachtsmarkt

Bei allen sachlichen Kontroversen und Diskussionen möchte der Bürgerverein Finkenkrug jedoch auch seinen Anteil dazu beitragen, dass das Zusammenwachsen von Alt- und Neubürgern gelingt und dass das Zusammenleben von Alt und Jung in Finkenkrug harmonisch ist. Seit 2001 organisiert der Bürgerverein ein Sommerfest. Im Jahr 2002 hat der Bürgerverein gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde Neufinkenkrug den ersten Finkenkruger Weihnachtsmarkt veranstaltet. Beide Ereignisse sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Finkenkruger Kalenders.

Bürgerhaus Finkenkrug Seit 2003 sind wir Mieter des Bürgerhauses Finkenkrug in der Feuerbachstraße 23 in Falkensee – Finkenkrug. Die Stadt ist die Eigentümerin des Hauses. Mit diesem Haus, das der Verein im Wesentlichen durch Eigenleistung saniert hat, haben wir die Möglichkeit, unter der Woche Kurse anzubieten und abends Kulturveranstaltungen durchzuführen. Seit der Eröffnung des Betriebes vom Bürgerhaus im Sommer 2005 fand fast monatlich ein Kulturabend statt. Für die Vereinsmitglieder bietet das Haus auch die Möglichkeit, sich für Besprechungen zu treffen oder private Feiern durchzuführen.

Abenteuer Spielplatz ‚Feuri‘

Im September 2006 wurde die Elterninitiative ‚Spielplatz für Finkenkrug’ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Stadt wurde in den nächsten Monaten ein Spielplatz geplant und gebaut. Nach vielen Arbeitseinsätzen im Sommer konnte im Oktober 2007 der erste Bauabschnitt eröffnet werden und mittlerweile ist er vollständig in Betrieb. Am Waldrand gelegen, mit vielen naturnahen Spielgeräten und Klettergerüsten ist der Spielplatz ein Treffpunkt für Jung und Alt geworden.

Freizeitangebot für Jugendliche

Der Wunsch, neben städtischen  Sportplätzen, einen öffentlich zugänglichen Bolzplatz zu bekommen, ist nun endlich in Erfüllung gegangen. Über Jahre hat sich der Bürgerverein engagiert. Mit dem Kauf des Grundstücks am Bahnhof Finkenkrug durch die Stadt Falkensee konnte das Projekt im Sommer 2009 in Angriff genommen werden. In Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Bürgerverein Finkenkrug und der Finkenkruger Jugend wurde der Bolzplatz geplant und gebaut und im September 2011 eingeweiht. Den Jugendlichen steht jetzt ein Platz mit Fußball-, Basketball-, Beach-Volleyballplatz, Tischtennisplatten und „Chill-Ecke“ zur Verfügung, den sie frei nutzen können. 

Mitglieder

Bis auf ein Gründungsmitglied, das mittlerweile wieder in Berlin lebt, sind alle Gründungsmitglieder noch immer Mitglieder des Vereins, aber sie sind nicht mehr die einzigen. Schon sehr bald sind es sehr viel mehr geworden. Ende 2012 hatten wir 384 Mitglieder, 227 Erwachsene und 157 Kinder.

Jeder bringt sein Wissen und seine Zeit ehrenamtlich ein.