Protokoll des 3. Workshops für den Bolzplatz in Finkenkrug

Ein Bolz-, Spiel- und Begegnungsplatz für Finkenkrug

10. April 2010
15:00 – 17:00 Uhr
ASB – Jugendclub am Bahnhof Finkenkrug

Ziel
Das Ziel der Veranstaltung ist eine Information über den aktuellen Planungsstand und über
zwischenzeitlichen Abstimmungsprozess. Durch eine Begehung des Grundstücks soll zudem
eine Veranschaulichung der Planung durch eine Übertragung auf die Situation vor
Ort und damit eine sinnlich Erfahrung der noch abstrakten Planung vermittelt werden
Teilnehmer
Der 3. Workshop wurde von rund 10 Jugendlichen besucht. Seitens der Stadt waren Bürgermeister
Müller und sein Stellvertreter Herr Zylla anwesend. Die Presse durch die Märkischen
Allgemeinen Zeitung und die Brawo vertreten. Zudem war ein Mitarbeiter des ASB
und Vertreter des Bürgervereins anwesend.
Vorstellung der Planung
Einleitend weist Herr Müller darauf hin, dass die Auswahl dieses Standortes und der Grundstücksankauf
erfolgte, um einen Bolzplatz zu realisieren, der nicht zu einer Störung benachbarten
Wohnnutzungen führt und damit Gefahr laufen würde, evt. geschlossen werden
zu müssen. Ebenso wichtig sei die Nachbarschaft zu dem Haus der Jugend und damit
auch zum ASB. Durch die Kombination dieser Einrichtung mit einem Bolzplatz entsteht
ein umfassendes Angebot für Jugendliche in der Mitte Finkenkrugs. Die kommunalen Finanzmittel
stehen für das Jahr 2010 zur Verfügung und werden ergänzt um die mit maßgeblicher
Unterstützung des Bürgervereins akquirierten Fördermittel.
Herr Machon vom Büro Schrickel erläuterte den aktuellen Planungsstand der sich im Stadium
des Vorentwurfs befindet.
Die Planung entspricht in ihren Grundzügen den Entwürfen der Jugendlichen und sieht
neben einem Fußballfeld (30x18m), einem Basketballfeld (18x9m) und einem Volleyballfeld
(18x9m) als weitere Einrichtungen eine Tischtennisplatte, ein Bodentrampolin, ein Pavillion
und Sitzgelegenheiten vor. Die bisher an den Grundstücksrändern vorgesehnen zwei
Graffitywände wurden verkleinert und um eine dritte Wand erweitert und mehr in das Innere
des Grundstücks verschoben.
Zur Bahn ist ein 6m hoher Ballfangzaun erforderlich, ansonsten ist ein 4 m hoher Zaun an
den Sportflächen ausreichend. Das Fußball- und das Basketballfeld sollen durch einen
Zaun getrennt werden. Eine Trennung zum Volleyballfeld kann deutlich niedriger ausgeführt
werden. An der Straßenrampe ist aus Sicherheitsgründen ein 2 m hoher Zaun parallel
zum bestehenden nur etwa 1,20 m hohen Geländer erforderlich.
Eine ursprünglich erwogene Tieferlegung der Spielflächen unter Ausnutzung der vorhandenen
Senke ist aus Lärmschutzgründen nicht erforderlich und wäre auf Grund der aufwendigeren
Flächenentwässerung deutlich teurer geworden.
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Die beiden vorgestellten Varianten der Vorentwurfsplanung sind mit einigen Ausführungsbeispielen
dem Protokoll als Anlage beigefügt.
Die Umsetzung der Planung erfordert die Fällung von einigen Bäumen an der Grenze zur
Bahnanlage. Es handelt sich dabei um Eschenahorne die auf Grund ihrer Stellung über
eine ehemaligen Gebäudemauer nur eine mindere Qualität ausweisen und in ihrer Standsicherheit
erheblich beeinträchtigt sind. Die ebenfalls dort stehenden drei Birken sollen
erhalten werden.
Als Eigenleistung durch Jugendliche und den Bürgerverein sind Pflanzarbeiten, der Bau
von Sitzgelegenheiten und des Pavillions möglich.
Zeitplanung
Seit dem 2. Workshop wurden die Vorschläge der Jugendlichen durch das beauftragte
Landschaftsplanungsbüro, durch die Stadt und Vertreter des Bürgervereins auf ihre technische
und baurechtliche Umsetzbarkeit geprüft. Dazu wurde u.a. ein Schallgutachten und
ein Bodengutachten erarbeitet, wurde eine Vereinigung der verschiedenen Flurstücke
vorgenommen und der Kontakt zur Deutschen Bahn zum Erwerb eines an die Gleise anschleißenden
Grundstücksstreifens aufgenommen.
Die aktuelle Vorentwurfsplanung soll noch im April zu einem Bauantrag konkretisiert werden,
so dass nach vorliegen einer Baugenehmigung und Erstellung eines möglichst noch
im August 2010 der Baubeginn erfolgen kann.
Diskussion
Die an die Vorstellung anschließende Diskussion ergab folgende Ergebnisse:
Der Standort soll einen offenen Charakter erhalten und nicht abgeschlossen werden. Zur
Vermeidung von Lärmkonflikten wird ein Schild aufgestellt, das die Nutzung auf die Zeit bis
22:00 Uhr beschränkt. Eine Altersbeschränkung der Nutzung ist nicht möglich und nicht
gewollt.
Dem gelungenen Beispiel eines Bolzplatzes in Seeburg sollen Sitzgelegenheiten als oder in
Verbindung mit begrünten Erdwällen erfolgen.
Die robuste Ausführung des Bodentrampolins gewährleistet eine gewisse Sicherheit gegen
Vandalismus.
Zur Reduzierung der Geräuschentwicklung des Ballfangzaunes sollen Kunststoffbefestigungen
verwendet werden. Eine alternativ mögliche Verwendung eines Ballfangnetzes ab
einer Höhe von 4 m hat den Nachteil eines höheren Instandhaltungsaufwandes.
Der Grünstreifen zur Bahn wird künftig als Versickerungsmulde genutzt. Diese soll zudem als
Ersatz für die zu fällenden Bäume und aus gestalterischen Gründen zumindest abschnittsweise
bepflanzt werden.
Die vom Büro Schrickel vorgeschlagene Anzahl und Stellung der Graffitywände soll überprüft
werden, da die jetzt vorgesehene Anordnung sehr platzintensiv erscheint. Die Wand
im Eingangsbereich steht der beabsichtigten Öffnung des Grundstückes nach außen entgegen.
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Der große Flächenanteil der Spielflächen verleiht der Anlage voraussichtlich einen geometrisch
harten Gesamteindruck. Dieser soll durch die Verwendung von Anpflanzungen
und natürlicher Materialien sowie durch eine organische Planung der umgebenden Flächen
gebrochen werden. Die Planung des Spielplatzes in der Ringstraße kann hier als Referenz
dienen.
Als Eigenleistung kommt ebenfalls die Anlage des Volleyballfeldes in Betracht, wobei das
gesamte Material inkl. Pfosten und Netz aus dem zur Verfügung stehenden Finanzbudget
angeschafft werden müssten.
Ortsbegehung
Im Anschluss an die Diskussion erfolgte eine Begehung des Grundstücks. Zur Visualisierung
der Planung wurden die drei Spielfelder mit Hilfe von Markierungspfosten abgesteckt.
Hierbei wurde deutlich, dass für den Fall, dass die bahneigenen Flächen nicht für den
Bolzplatz erworben werden können, die zur Straße hin verbleibende Fläche sehr schmal
wird. Aus Sicht des Bürgervereins sollte dann eine Anpassung der Spielfeldgrößen erfolgen,
da die jetzigen Standardmaße für eine Freizeitnutzung nicht erforderlich sind. Insbesondere
beim Basketball- und Volleyballfeld besteht ein erheblicher Spielraum.
Der Abstandsbereich (Versickerungsmulde) zwischen Bahngelände und Sportflächen sollte
auf 3m Breite minimiert werden.
Das Volleyballfeld ist bzgl. Lage und Höhe der Ballfangzäune durch den Planer zu überprüfen.
Es wird einen Trinkwasseranschluss vor Ort u.a. zur Pflege der Fläche installiert. Dabei ist
durch den Planer zu prüfen, ob der von den Jugendlichen gewünschte Trinkbrunnen realisiert
werden kann. Dieser ist in einer robusten Ausführung (Vandalismus) vorzusehen.
Anlage:
Planungsbroschüre Büro Schrickel
Fotos
Norbert Illiges
Klaus Schwake