2. Mai 2012, 18.00 Uhr – Rassismus in der DDR. Zwischen verordnetem Antifaschismus und gesellschaftlicher Realität. Eine Veranstaltung der HBB Brandenburg

Die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg und das Bündnis gegen Rechts in Falkensee laden Sie herzlich zur Veranstaltung „Rassismus in der DDR – Zwischen verordnetem Antifaschismus und gesellschaftlicher Realität“ mit dem Historiker Dr. Patrice Poutrus ein. Rechtsextremismus und damit auch Rassismus werden immer noch häufig als ein Phänomen insbesondere der neuen Bundesländer wahrgenommen. Als Erklärungsmuster für den Anstieg von
Rechtsextremismus im Osten Deutschlands werden oft die Folgen des Systemwechsels 1989 benannt. Mit dem Selbstbild der DDR als antifaschistischem Staat waren Rassismus und Diskriminierung nicht zu
vereinen. Doch die vermeintlich abgeschlossene Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der Umgang der DDR mit Migrant/innen offenbaren Widersprüche zwischen offizieller Doktrin und Alltag.
Im Rahmen seines Vortrags wird der Historiker Dr. Patrice Poutrus auf Rassismus im Osten Deutschlands vor der Wende und die Frage eingehen, welche Ursachen für rassistische Einstellungen
sich in der DDR-Geschichte finden lassen. Welchen Niederschlag fanden die staatlich verordnete Völkerfreundschaft und die „internationale Solidarität“ tatsächlich im alltäglichen Leben der Bevölkerung? Wie sahen die rechtlichen Bedingungen für Migrant/innen aus, etwa für ausländische
Vertragsarbeiter/innen, und wie wirkten rassistische Einstellungen auch in der politischen Elite und auf die Staatsdoktrin der DDR? Mit diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Rahmen unserer
Veranstaltung auseinandersetzen.

Dr. Patrice Poutrus ist Lehrbeauftragter für Zeitgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Kommunismus in Europa, speziell der DDR, und die europäische Migrationsgeschichte.
Die Veranstaltung im Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Sie findet im Rahmen des Projektes „SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz“ der Heinrich-Böll-
Stiftung Brandenburg statt.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail oder Fax wird gebeten: anmeldung@boellbrandenburg.de bzw. 0331-20057820.
Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung:
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg, Dortustraße 52, 14467 Potsdam, Tel: 0331-200578-0 Fax: 0331-
20057820, www.spaces-brandenburg.de