21. September 2019 – 14. Stadtevent in Falkensee: Matthias Nitsche (Cantaré) „Raices – Wurzeln“

Foto: Promo

Auftrittszeiten:
19.00 Uhr – 19.30 Uhr
20.00 Uhr – 20.30 Uhr
21.00 Uhr – 21.30 Uhr
22.00 Uhr – 22.30 Uhr

Gegen eine Spende von 5€ kann an allen Spielstätten ein Solidaritätsbändchen erworben werden, das den Besuch aller Spielorte erlaubt. Wer keine 5€ hat, gibt, was er kann.

Matthias Nitsche, Leiter der Gruppe „Cantaré“, begleitet sein Publikum musikalisch durch Süd- und Mittelamerika und durch mehrere Jahrhunderte. Lieder und Instrumente mit indigenen, europäischen und afrikanischen Wurzeln widerspiegeln das Lebensgefühl der Menschen und erzählen die Geschichte eines Kontinents.

„Allein kann man eigentlich diese Musik gar nicht machen.“ Wenn der Künstler mit diesen Worten scherzhaft sein Konzert beginnt, reagiert er damit auf die fragenden Blicke des Publikums, das auf der Bühne einen Solisten vor einer Vielzahl von Instrumenten sieht. Gewiss lebt die lateinamerikanische Musik vom Zusammenspiel der Instrumente und auch der mehrstimmige Gesang macht einen besonderen Reiz aus. Aber ausschließlich auf der Gruppe konnte Matthias Nitsche seine Konzerttätigkeit nicht aufbauen, denn die anderen Mitglieder der Gruppe stehen nicht immer zur Verfügung, da sie Musik nicht beruflich betreiben. Außerdem werden leider oft durch die finanziellen Möglichkeiten den Veranstaltern Grenzen gesetzt, Konzerte dieser Art spielen eben weniger ein als Rockkonzerte in riesigen Hallen.

Matthias Nitsche hat einen Weg gefunden, allein aufzutreten, ohne auf die Vielfalt und Klangfülle verzichten zu müssen. Zu seiner gesanglichen und instrumentalen Darbietung spielt er auf der Bühne eine Tonaufnahme ein, die erforderliche Begleitinstrumente und zum Teil auch Gesangsstimmen zur Live-Darbietung hinzufügt. Dieses Verfahren nennt man Halbplayback. Die sozusagen unvollständigen Aufnahmen zeichnet der Künstler selbst in seinem eigenen Studio im Mehrspurverfahren so auf, dass sie genau auf das Bühnenarrangement abgestimmt sind. Auf diese Weise kann er im Konzert tatsächlich alle Instrumente spielen, er wechselt sie nach einem genauen „Regieplan“.

Matthias Nitsche sieht das Soloprogramm keineswegs als Notlösung an: „Man ist während des gesamten Konzertes im Zentrum der Aufmerksamkeit, ob man singt oder spielt, etwas erzählt oder einfach nur ein Instrument vom Tisch holt. Das ist sehr anstrengend, aber ungemein faszinierend. Ich spüre dann immer, dass es nur von mir abhängt, ob es gelingt, die Menschen in meinen Bann zu ziehen, damit Gefühle und Inhalte sie auch erreichen. Schwerpunkt des Soloprogramms bilden die ethnischen Wurzeln Lateinamerikas, die sich in der vor allem durch indigene, europäische und afrikanische Einflüsse geprägten Kultur widerspiegeln. Ein Künstler kann kleine Geschichten über Instrumente erzählen. Er kann auch Instrumente große Geschichte erzählen lassen. Matthias Nitsche tut beides.