Das Tempo der Musik war atemberaubend. „Da zuzuhören ist wie Achterbahnfahren“, befand Silke Schindler. Melancholische Parts wechselten mit sprühendem Temperament um dann wieder verzagt zu seufzen. Man lauschte den feurigen Gesprächen von Gitarre und Cajon. „Er erzählt mit der Gitarre“ umschreibt Peter Ellmann das Spiel von Lulo Reinhardt.
„Ich habe immer Stücke dabei, die haben noch keine Namen, vielleicht fällt euch ja einer ein.“, forderte Lulo Reihardt das Publikum auf. Ein atemberaubendes Stück aus der Feder des Sinti, der auch nichts gegen die Bezeichnung Zigeuner hat, wurde schlichtweg auf den Namen „Ein Zug nach Finkenkrug“ getauft. Ob die Bahn allerdings mit dem Tempo der Musik des Duos mithalten kann ist fraglich. „Der Rhythmus ist atemberaubend, ich glaube, wir haben jetzt Risse im Gebälk“ befand Ursula Vielhaber.
Am Ende des Abends waren alle begeistert. „Es macht viel Spaß vor so einem Publikum zu spielen“ rief Lulo Reinhardt den klatschenden, stampfenden und pfeifenden Anwesenden zu und ließ etliche Zugaben folgen.
Lulo Reinhardt, Großneffe des berühmten Django Reinhardt, lernte im Alter von 5 Jahren von seinem Vater Bawo das Gitarre spielen, mit 12 Jahren spielte er bereits im Mike Reinhardt Sextett und mit 15 war er Mitbegründer der Gruppe “ Django Reinhardt and the Heartbreakers“. International machte er sich einen Namen als hervorragender Gitarrist. 1991 gründete er mit seinem Vater Bawo und seinem Cousin Dege die Gruppe “ I Gitanos „. Er tourte mit Ihnen durch Europa, spielte unter anderem mit Toto und Marla Glenn, veröffentlichte mit der Gruppe mehrere CDs, spielte beim Festival „Rock gegen Hass“ und hatte unter anderen ein Konzert zugunsten der nordafrikanischen Saharoui in Tinduf in Algerien. Mittlerweile hat Lulo auch international einen hervorragenden Ruf als Gitarrist und Komponist.