Begleitet von Vera Claus am Klavier mit Musik von Fanny Hensel und Clara Schumann
Regie: Iris Artajo
Eine Veranstaltung der Vorbereitungsgruppe Stolpersteine Falkensee und Umgebung und des Bündnisses gegen rechts
Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.
Reservierung unter: info@stolpersteine-falkensee.de
„Adressat unbekannt“, erstmals 1938 veröffentlicht, ist ein literarisches Meisterwerk von beklemmender Aktualität. Gestaltet als Briefwechsel zwischen zwei Freunden, dem jüdischen Galeristen Max Eisenstein aus Kalifornien und seinem deutschen Geschäftspartner und Freund Martin Schulse, der Ende 1932 mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehrt, um das Deutsche Reich neu mitzugestalten, erlebt man die systematische Entfremdung, und die Auswirkungen, die der Nationalsozialismus in jedem von ihnen auslöst.
„Gewohnheiten beginnen als Spinnfäden und enden als Drahtseile“ sagt ein chinesisches Sprichwort. In einer Zeit, die empfänglich ist für neue totalitäre Schwingungen in unserer Gesellschaft, zeigt dieser Briefwechsel wie schnell man sich in einem Labyrinth verlieren kann, aus dem es (wenn man nicht wachsam ist) kein Entrinnen mehr gibt.
Kathrine Kressmann Taylor (1903-1996) arbeitete nach dem Studium als Journalistin und Werbetexterin. 1938 veröffentlichte sie in der New Yorker Zeitschrift Story den Briefroman Adressat unbekannt, der wohl auf einigen tatsächlich geschriebenen Briefen beruht. In einer Besprechung der New York Times Book Review hieß es: „Diese moderne Geschichte ist die Perfektion selbst. Sie ist die stärkste Anklage gegen den Nationalsozialismus, die man sich in der Literatur vorstellen kann.“ Die späte Veröffentlichung in Deutschland im Jahre 2000 kam einer literarischen Sensation gleich.
Nicolás Artajo spielte in über 30 Film- und Fernsehproduktionen mit. Als Synchronsprecher wirkte er in hunderten Kinofilmen und Serien mit. Für zahlreiche seiner Hörbuch-Lesungen wurde er für den Deutschen Hörbuch-Publikumspreis und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und ausgezeichnet. 2021 erhielt er für das Hörspiel „Der kleine Prinz“ die Goldene Schallplatte. Für den Disney-Channel moderierte er einige Jahre lang die Bastelsendung „Art Attack“.
Hugo Grimm wurde in Tansania geboren und studierte Schauspiel in Stuttgart. Nach erfolgreichem Abschluss und einigen Theaterengagements zog es ihn vor die Kamera nach Berlin, wo er seine erste TV-Serienhauptrolle beim ZDF übernahm. Es folgten zahlreiche Auftritte unterschiedlichster Art sowohl in Haupt- wie Nebenrollen. Aber auch dem Theater blieb Hugo treu und spielte unter anderem am Berliner Schloßparktheater. Er lebt derzeit mit seiner Familie in Berlin und Brüssel.
Iris Artajo wuchs in verschiedenen Ländern und Sprachen auf. Ihre Schauspielausbildungabsolvierte sie in Paris und Berlin. Sie arbeitete an verschiedenen Theatern in Berlin bevor sie 1998 die Theatergruppen „Las Tres Lolas“ und „Artres“ gründete. Schwerpunkt ihrer Regiearbeit liegt in der Verbindung zwischen Literatur, Musik und Theater. Außerdem ist sie als Sprecherin und als Synchronregisseurin und Dialogbuchautorin in vielen Produktionen bei Film und Fernsehen tätig.
Vera Claus studierte in Moskau Klavier und Komposition und arbeitete für das jüdische Theater als musikalische Leiterin und Pianistin. Sie lebt seit vielen Jahren in Berlin und begleitete seitdem zahlreiche Künstler/Innen mit ihrem Klavierspiel. Seit 1998 ist sie maßgeblich an der Entwicklung der Literarisch-Musikalischen-Theater Produktionen von Iris Artajo beteiligt.