BM-Kandidat Mike Krüger (parteilos) zu den Fragen des Aktionsbündnisses

Zu 1.) Es ist nicht weg zu reden, dass sich die Anbindung des Havellandes mittels Nahverkehr in den letzten Jahren merklich verschlechtert hat. Meine Position ist die, dass der Zustand von vor 5 Jahren wieder hergestellt werden muss. Falkensee macht sich auf Mittelzentrum zu werden, ein solches nimmt Aufgaben für die Region war. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage: nimmt Verantwortung für die Region war. Bürger ziehen raus ins Grüne um dann einige Jahre später nachdem sie umfangreiche Investitionen getätigt haben festzustellen, dass sie nur noch auf Umwegen zur Arbeit nach Berlin kommen. Für mich ist das ein Skandal. Als Stadtverordneter sind die Möglichkeiten darauf Einfluss zu nehmen eher gering. Die Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig eine Petition an den Landtag verfasst der die Ausdünnung des Regionalbahnverkehrs verurteilt. Aber so lange selbst unsere ortsansässigen Landespolitiker, namentlich Frau Richstein und Herr Müller untätig zuschauen werden wir auf Granit beißen. Es müssen spektakuläre Aktionen her die die Medien auf die Missstände aufmerksam machen.

Zu 2.) Ich bin gegen eine Verlängerung der S-Bahn nach Falkensee. Wer glaubt wir bekämen diese ohne dass der Regionalbahnverkehr weiter ausgedünnt wird, ist ein naiver Träumer. Ich sehe auch keinerlei Vorteil in dieser Verlängerung. Die Problematik der Finkenkruger und Brieselanger bleibt davon unberührt. Die Fahrtzeit nach Spandau bleibt gleich. Und ob die Züge nun alle 20 oder 30 min fahren, dürfte wohl kaum dieses Investitionsvolumen rechtfertigen. Abgesehen davon fuhren die Regionalbahnen früher in den Stosszeiten alle 20 min.

Zu 3.) Als Bürgermeister von Falkensee würde ich mich mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und den entsprechenden Verbänden zu einer Agenda zusammenschließen. Diese müsste mit Bussen zu den Beratungsterminen zwischen Land und Bahn Demonstrationen organisieren. Immer wieder und immer wieder. Anfangs würde nur der BRB darauf aufmerksam werde, Ziel muss aber sein bundesweit Aufmerksamkeit zu erzielen. Eines habe ich in meiner politischen Laufbahn erkannt, wer am lautesten schreit, erreicht am meisten.

Zu 4.) Der derzeitige Bürgermeister hat meinem Erachten nach resigniert. Dies darf man ihm nach seiner langen Amtszeit nachsehen. Irgendwann ist jeder des Kämpfens müde. Mit meiner Idee der Agenda habe ich die Frage beantwortet.

Zu 5.) Ich denke über solche Selbstverständlichkeiten sollte Parteiübergreifender Konsens bestehen. Dennoch sage ich ganz deutlich, solche Ziele können anvisiert werden wenn die Hauptprobleme beseitigt sind. Und der Hauptfokus muss die Wiedereinsetzung einer funktionierenden Anbindung auch für die umliegenden Gemeinden sein.

Zu 6.) Ich selbst benutze die Bahn nur wenn ich am Wochenende zu Veranstaltungen nach Berlin fahre. Aber meine Lebensgefährtin nutzt diese täglich. Und somit kann ich auf ihre negativen Erfahrungen zurückgreifen. Ich setze einfach nur das Stichwort Pünktlichkeit. Wenn man dazu den Fahrpreis in Relation setzt, so weiß ich nicht von welchem Gewerke man sich sonst noch derartige Frechheiten bieten lassen würde.
Gegenüber diesem Monopol und der Unfähigkeit der Landesregierung dagegen vorzugehen kann das Gefühl der Ohnmacht einen ergreifen. Aber ich glaube fest daran, dass wenn Menschen sich zusammenschließen unter einer schlagkräftigen Führung auch scheinbar unmögliche Veränderungen herbeigeführt werden können. Ich habe den Fall der Mauer noch nicht vergessen.